Aufruf zum 25. Mai 2021

Rassismus und Polizeigewalt stoppen! 

Wir organisieren und unterstützen Aktionen und Veranstaltungen rund um den 25. Mai 2021 anlässlich des…

… ersten Jahrestages der brutalen Ermordung von George Floyd am 25. Mai 2020.

… Tages der Befreiung Afrikas (ALD) , der an die Gründung der antikolonialen Organisation für Afrikanische Einheit  am 25. Mai 1963 erinnert.

… zehnten Jahrestages der brutalen Ermordung von Christy Schwundeck am 19. Mai 2011.

 
Für uns ist der Kampf gegen Rassismus kein Trend oder Hobby, sondern Alltag. Wie notwendig es ist zu protestieren, ist uns nicht erst seit der brutalen Ermordung von George Floyd bewusst. Ob in den USA, Brasilien, Haiti, Nigeria, Senegal oder hier in Deutschland, überall ist es notwendig, dass wir uns schützen und organisieren. Der 25. Mai ist nicht nur der Tag, an dem George Floyd ermordet wurde. Seit 1963 wird der 25. Mai auf dem Kontinent und in der Diaspora auch als Tag der Befreiung Afrikas (African Liberation Day) gefeiert. Der Tag steht für unsere Entschlossenheit uns zu vereinen und von jeder Form der Fremdherrschaft zu befreien.
 
Die heutige Welt- und Wirtschaftsordnung basiert auf Jahrhunderten der europäischen Versklavung, auf Massenmord und Kolonialismus. Der Rassismus, die Idee der weißen Überlegenheit, dient seit seiner Entstehung zur Rechtfertigung von grenzenloser Gewalt und Ausbeutung.  Die systematische Ermordung, Missachtung, Unterdrückung und Demütigung Schwarzer Menschen in  Afrika und weltweit kann nur vor diesem Hintergrund verstanden werden.
 
Rassismus fing auch hier nicht erst mit dem Nazi-Regime an. Es besteht eine deutsche Kontinuität von den Profiten durch transatlantische Versklavung, über den Völkermord in Nambia bis zur heutigen, staatlichen Unterstützung und Verharmlosung von faschistischem Terror. Deutschland ist verantwortlich für Waffenexporte, Kriege, für Misshandlungen in Lagern sowie das Massensterben im Mittelmeer.
 
Rassistische Polizeimorde sind in Deutschland bei weitem kein Einzelfall. Einige der bekanntesten Fälle sind die Ermordungen von John Achidi und N’deye Mareame Sarr 2001, sowie von Oury Jalloh und Laya-Alama Condé 2005. Dieses Jahr ist der 10. Jahrestag der Ermordung von Christy Schwundeck. Sie wurde am 19.Mai 2011 durch die Polizei im Jobcenter Gallus in Frankfurt am Main erschossen.
 
Aber rassistische Gewalt fängt nicht erst an, wenn Polizisten uns verfolgen und ermorden. Ob es um Gesetze, Wohnen und Arbeiten oder Gesundheit, Bildung, Kultur und Freizeit geht: Es ist ein ganzes System, dass uns in jedem Bereich des Lebens unterdrückt.
 
Die deutschen Regierungen, Parteien und NGOs haben längst bewiesen, dass sie unfähig sind, für unsere Interessen einzustehen. Darum rufen wir alle dazu auf, sich selbst zu organisieren und für ein Zusammenleben ohne Rassismus, sowie jede Form von Diskriminierung, Ausbeutung und Unterdrückung zu kämpfen.
 
Wir treten für die Befreiung aller Schwarzen Menschen ein. Unabhängig davon in welchem Land wir leben, verbindet uns ein gemeinsames Schicksal und eine gemeinsame Geschichte, die ihren Ursprung in Afrika haben. Solange Afrika in Ketten liegtkann kein Schwarzer Mensch wirklich frei sein. Darum positionieren wir uns für die Beendigung der neo-kolonialen Ausbeutung und des einseitigen Krieges gegen Afrika. 
 
Nur gemeinsam und vereint sind wir stark!
Organisation und Selbstverteidigung!
 
Es ist unsere Pflicht für unsere Freiheit zu kämpfen. Es ist unsere Pflicht zu gewinnen. Wir müssen uns gegenseitig lieben und unterstützen.“ – Assata Shakur