Pan-African call for the demonstration in remembrance of Oury Jalloh
Auf die Straße gegen rassistische Staatsgewalt!
Am 7. Januar erinnern wir an den Jahrestag der brutalen Ermordung von Oury Jalloh. Er war ein 21 Jahre junger Bruder, Vater eines Kindes und ein Sohn Afrikas. Am 7. Januar 2005 wurde er von der deutschen Polizei in Dessau brutal zusammengeschlagen, eingesperrt, gefoltert, ermordet und
verbrannt.
Das neue Gutachten im Auftrag der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh zeigt erneut, dass Oury Jalloh ermordet wurde. Während der Staat rassistische Mörder in Uniform juristisch und politisch
deckt, beauftragt und bezahlt, setzt die Initiative sich für den Kampf um Aufklärung und Gerechtigkeit ein.
Diesem Kampf schließen wir uns an, um Wahrheit, Gerechtigkeit und Reparationen für alle Betroffenen staatlicher, rassistischer und neo-kolonialer Gewalt zu erkämpfen.
Rassismus gegen Schwarze Menschen hat für den deutschen und europäischen Imperialismus Tradition. Denn die gleiche Brutalität, die in der Versklavung, Kolonialisierung, Besatzung und Ausbeutung Afrikas und Schwarzer Menschen weltweit historisch angewendet wurde, spiegelt sich in der Gegenwart wieder. Der Kampf für Schwarze Befreiung und Gerechtigkeit, für das Ende von weißer Vorherrschaft, findet auch in Deutschland statt.
Im Jahr 2021 ist die Ermordung von Christy Schwundeck zehn Jahre her. Sie wurde als Schwarze Frau von der Frankfurter Polizei im Jobcenter hingerichtet. Ebenso erinnern wir mit dem Jahr 2021 an den zwanzigsten Jahrestag der Ermordung von Mareame N’deye Sarr, die in Aschaffenburg zunächst misshandelt und dann ebenfalls von der Polizei erschossen wurde.
Am gleichen Tag wie Oury Jalloh wurde auch Laye-Alama Condé von der Polizei ermordet. Er wurde im Dezember 2004 in Bremen verhaftet und zu Tode gefoltert. Sie fesselten ihn, um ihm
durch die Nase gewaltsam Brechmittel in den Magen einzuführen. So erstickte er an dem Erbrochenen und wurde am 7. Januar 2005 für Tod erklärt.
Ein weiteres Todesopfer rassistischer, staatlicher Gewalt in Deutschland ist Achidi John. Wie später Laye Condé in Bremen wurde Achidi schon im Dezember 2001 in Hamburg zu Tode gefoltert. Der für den Mord an Achidi John direkt verantwortliche Politiker ist heute Kopf der deutschen Regierung: Olaf Scholz (SPD) hatte als Innensenator die Brechmittel-Folter in Hamburg eingeführt. Anstatt von Reue und Bestrafung wegen Folter und Mord haben die Verantwortlichen Karriere gemacht.
Diese und viele weitere Fälle, regelmäßige Nachrichten über faschistische Terroristen und Gewalttaten zeigen auf, dass wir es mit viel mehr als Einzeltätern zu tun haben. Das ganze System
mordet – vom Geheimdienst, über die Polizei, das Militär, die Gerichte bis zur Berufspolitik.
Um dem zu entgegnen und unsere Leute weltweit zu schützen, müssen wir uns organisieren. Bis wir erreichen, dass Afrika und Schwarze Menschen weltweit sich von Imperialismus, Rassismus,
Kapitalismus und jeder Form von Ausbeutung befreit haben.
Wir rufen alle Menschen, die gegen Rassismus sind, dazu auf gemeinsam nach Dessau zu fahren und den Kampf fortzusetzen. Alle Schwarzen Organisationen laden wir dazu ein, zusammen ein
Zeichen zu setzten: Vereinen wir uns unter rot-schwarz-grünen Fahnen, die für den Kampf unserer Vorfahren, das Wohl unserer Leute und unseren Mutterkontinent Afrika stehen!
No Justice – No Peace!
Oury Jalloh – Das war Mord!
Christy Schwundeck – Das war Mord!
Mareame Sarr – Das war Mord!
Laye Condé – Das war Mord!
John Achidi – Das war Mord!
– Widerstand an jedem Ort!
Gedenkdemonstration:
Freitag, 7. Januar 2022
14 Uhr
Hauptbahnhof Dessau
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