Aufruf zum African Liberation Day 2022

REPARATIONEN JETZT
 
„Wenn du mir ein Messer neun Zentimeter in den Rücken stichst und es sechs Zentimeter herausziehst, ist das kein Fortschritt. Wenn du es ganz herausziehst, ist das kein Fortschritt. Der Fortschritt besteht darin, die Wunde zu heilen, die der Angriff verursacht hat. Und sie haben nicht einmal angefangen, das Messer herauszuziehen, geschweige denn die Wunde zu heilen. Sie wollen nicht einmal zugeben, dass das Messer da ist.“ – Malcolm X 
 
Deutschland hat gegen die Ovaherero und Nama den ersten, rassistischen Völkermord des 20. Jahrhunderts verübt. Sie weigern sich bis heute, die Gewalt und ihre Folgen ernsthaft anzuerkennen, den Neokolonialismus zu beenden und Reparationen an die betroffenen Gemeinschaften zu leisten. 
Wir haben keinen Grund und kein Interesse um Gerechtigkeit für die Völkermorde im heutigen Namibia, für Afrika und die Schwarze Diaspora zu betteln. Sie steht uns zu und wir werden sie erkämpfen, egal wo wir sind. Die gesamte Macht und der Reichtum des deutschen, europäischen und westlichen Imperialismus basiert auf der Versklavung, Kolonisierung und Ermordung unserer Vorfahren.
Wir werden uns am African Liberation Day (ALD), dem Tag für die afrikanischen Befreiung in Berlin versammeln, in der Stadt, wo die Kolonialmächte den Afrikanischen Kontinent 1884/1885 unter sich aufgeteilt haben.
Denn Reparationen bedeuten nicht nur das Ende und die Aufarbeitung der Verbrechen, sondern auch das Schaffen einer neuen Welt in der solche Massenmorde, Ausbeutung und Unterdrückung nie wieder geschehen können. 
Deshalb kämpfen wir für Afrikanische Einheit, das Ende aufgezwungener Spaltung, für Selbstbestimmung, für Heilung, für die Solidarität zwischen der Schwarzen Diaspora und unserem Mutterkontinent Afrika. 
 
Vereint gegen Rassismus und Neokolonialismus! 
Reparationen jetzt!
 
„Wenn ihr euch befreien wollt, müsst ihr selbst die Ketten der Unterdrückung sprengen. Nur dann können wir unsere Würde zum Ausdruck bringen, nur wenn wir uns selbst befreit haben, können wir mit anderen Gruppen zusammenarbeiten. Jede Akzeptanz von Erniedrigung, Demütigung oder Beleidigung bedeutet die Akzeptanz von Minderwertigkeit.“ – Nomzamo „Winnie“ Madikizela-Mandela